Handel mit Agrarrohstoffen: Alles, was du wissen musst
Von Reis bis hin zu Lebendrindern: Es gibt viele verschiedene Agrarrohstoffe. Aber welche Rolle spielen sie beim Finanzhandel? Wir erklären es dir.

Agrarrohstoffe, in der Finanzwelt oft auch mit dem englischen Begriff Agricultural Commodities bezeichnet, sind Produkte, die in der Landwirtschaft und Nutztierzucht erzeugt werden. Diese werden häufig in zwei Kategorien eingeteilt: Soft Commodities sowie Viehzucht und Fleischprodukte. Zu den Soft Commodities zählen Getreide, Ölsaaten und tropische Produkte wie Kaffee und Baumwolle, während die zweite Kategorie Produkte wie Lebendrinder und Schweinefleisch umfasst.
Diese Agrarrohstoffe werden an verschiedenen Märkten gehandelt, darunter auch Warenbörsen wie Chicago Board of Trade (CBOT), Intercontinental Exchange (ICE) und London International Financial Futures and Options Exchange (LIFFE).
Was sind die wichtigsten Agrarrohstoffe, die weltweit gehandelt werden?
1. Getreide
Getreide bildet einen großen Teil des Agrarrohstoffmarktes, hierzu zählen u. a.:
- Weizen: Einer der am meisten gehandelten Agrarrohstoffe weltweit. Weizen ist in vielen Regionen der Welt ein Grundnahrungsmittel und wird für Brot, Nudeln und Lebensmittelprodukte benötigt. Darüber hinaus wird Weizen in zahlreichen Ländern angebaut, was ihn zu einem hochliquiden Rohstoff für den Handel macht.
- Mais: Mais ist ein vielseitiger Rohstoff, der als Nahrungsmittel, Futtermittel und in der Ethanolproduktion zum Einsatz kommt. In Ländern wie den USA, Brasilien und Argentinien zählt Mais zu den wichtigsten Getreidearten.
- Reis: Reis ist für Milliarden von Menschen ein wichtiges Grundnahrungsmittel und ist vor allem an asiatischen Rohstoffmärkten stark vertreten. Die weltweite Reisproduktion konzentriert sich vor allem auf China, Indien und Südostasien.
- Gerste: Gerste kommt hauptsächlich als Futtermittel und im Brauwesen zum Einsatz und ist ein wichtiges Getreide in Europa und Nordamerika.

2. Ölsaaten
Ölsaaten bilden eine weitere wichtige Gruppe der Agrarrohstoffe, da sie für die Ölproduktion und als Futtermittel verwendet werden. Zu den wichtigsten Ölsaaten zählen:
- Sojabohnen: Sojabohnen sind die weltweit am meisten gehandelten Ölsaaten. Sie werden für die Produktion von Pflanzenöl und Biodiesel genutzt und dienen als proteinreiches Futtermittel. Zu den größten Produzenten zählen die USA, Brasilien und Argentinien..
- Rapssamen: Raps wird vor allem in Europa und Kanada für die Produktion von Pflanzenöl und als Futtermittel genutzt.
- Sonnenblumensamen: Sonnenblumensamen werden für die Produktion von Pflanzenöl genutzt und sind vor allem in der Ukraine, in Russland und Argentinien beliebt.
3. Tropische Agrarrohstoffe
Tropische Agrarrohstoffe werden hauptsächlich in wärmeren Klimazonen angebaut. Hierzu zählen zum Beispiel:

- Kaffee: Kaffee ist einer der am meisten gehandelten Agrarrohstoffe weltweit. Zu den größten Produzenten zählen u. a. Brasilien, Vietnam und Kolumbien. Mit Arabica und Robusta gibt es zwei wichtige Sorten von Kaffeebohnen und jede der beiden hat ihren eigenen Handelsmarkt.
- Kakao: Kakao kommt hauptsächlich in der Schokoladenproduktion zum Einsatz und wird in Westafrika, Mittelamerika und Südamerika angebaut. Die beiden größten Kakaoexporteure sind die Elfenbeinküste und Ghana.
- Baumwolle: Baumwolle ist ein wichtiger Agrarrohstoff und wird für Textilien und die Produktion von Bekleidung benötigt. Zu den größten Produzenten zählen Indien, die USA und China.
- Zucker: Zucker wird aus Zuckerrohr und Zuckerrüben gewonnen und ist ein entscheidender Rohstoff in der Lebensmittelproduktion. Brasilien und Indien sind die führenden Produzenten der Welt.
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4. Nutztiere und Fleischprodukte
Diese Kategorie umfasst Agrarrohstoffe tierischen Ursprungs. Zu den wichtigsten Produkten zählen:
- Lebendrinder: Hierzu gehören Rinder, die für die Fleischproduktion gezüchtet werden. Die USA und Brasilien sind zwei entscheidende Akteure am Lebendrindmarkt.
- Magerschweine: Die Schweinefleischproduktion ist ein weiterer wichtiger Teil des Agrarrohstoffmarktes. Zu den größten Produzenten zählen China, die USA und die EU.
- Mastrinder: Junge Rinder, die aufgezogen, zur Mast verkauft und am Ende für die Fleischproduktion geschlachtet werden. Mastrinder werden vor allem an den nordamerikanischen Märkten gehandelt.
5. Milcherzeugnisse
Milcherzeugnisse wie Milch, Butter und Käse werden ebenfalls an Agrarrohstoffmärkten gehandelt. Neuseeland, die EU und die USA zählen weltweit zu den größten Produzenten und Exporteuren von Milcherzeugnissen.
Welche Faktoren haben Einfluss auf die Agrarrohstoffpreise?
Die Agrarrohstoffpreise sind sehr volatil und können von einer Reihe von Faktoren beeinflusst werden, zum Beispiel:
- Wetterbedingungen: Extreme Wetterereignisse wie z. B. Dürren oder Überschwemmungen können die Ernteerträge stark beeinflussen und zu Schwankungen beim Angebot und beim Preis führen.
- Angebot und Nachfrage: Veränderungen in der weltweiten Nachfrage von Agrarprodukten können, zusammen mit Angebotsschwankungen, Preisbewegungen vorantreiben. So kann zum Beispiel eine höhere Nachfrage von Biokraftstoffen einen höheren Preis von Mais bedingen.
- Geopolitische Ereignisse: Handelskonflikte, Zölle und politische Instabilität in wichtigen Erzeugerregionen können die Lieferketten stören und die Preise beeinflussen.
- Kursschwankungen: Da Agrarrohstoffe normalerweise in US-Dollar gehandelt werden, können Veränderungen im Wechselkurs Einfluss auf den Preis haben, vor allem für Länder, die große Mengen importieren oder exportieren.
- Technologischer Fortschritt: Verbesserte landwirtschaftliche Praktiken und fortschrittliche Technologien können zu höheren Erträgen und Effizienzen führen und dadurch Einfluss auf die Verfügbarkeit und den Preis von Rohstoffen haben.

Wie werden Agrarrohstoffe gehandelt?
Agrarrohstoffe werden in der Regel wie folgt gehandelt:
- Terminkontrakte: Die gängigste Methode. Käufer stimmen zu, einen Agrarrohstoff an einem Datum in der Zukunft zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Das hilft den Landwirten, sich gegen Preisschwankungen abzusichern, und bietet Händlern die Möglichkeit, auf Preisbewegungen zu spekulieren.
- Spotmärkte: Der sofortige Kauf oder Verkauf von Agrarrohstoffen zum aktuellen Marktpreis. Spotmärkte sind bei Agrarrohstoffen nicht so gängig, da die Auslieferung Zeit in Anspruch nimmt und die Lagerung oftmals schwierig ist.
- Optionen: Mit Optionen haben Händler das Recht, aber nicht die Verpflichtung, Agrarrohstoffe vor einem bestimmten Datum zu einem festgesetzten Preis zu kaufen oder verkaufen. Optionen bieten damit eine größere Flexibilität als Terminkontrakte.
Der Handel von Agrarrohstoffen: Ein wichtiger Aspekt der Weltwirtschaft
Der Handel mit Agrarrohstoffen spielt für Volkswirtschaften weltweit eine entscheidende Rolle und sichert die Bereitstellung wesentlicher Waren für den menschlichen Verzehr und die industrielle Nutzung. Wer sich auf diesem Markt zurechtfinden will, muss verstehen, welche Agrarrohstoffe gehandelt werden und welche Faktoren ihren Preis beeinflussen.
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